Cappella S. Antonio

Aus Monti di Cauco
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Siedlung Lasciallo oberhalb Cauco befindet sich ein barockes Juwel aus der Glanzzeit der Misoxer und Calanciner Baumeister, die Cappella San Antonio da Padova (https://s.geo.admin.ch/924b3ad0d9):

Capella aussen.png

Gemäss Notizen im Gemeindearchiv von Cauco erbaut 1605 und mit Glocken von 1620 datiert, ist die Kapelle mit einem qualitativ sehr wertvollen Antragsstuck aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgestattet:

Capella innen.png

Obschon von bescheidenen Dimensionen kann die Kapelle als eines der harmonischsten und kostbarsten Zeugnisse des Barock in unseren Breitengraden betrachtet werden. Der Zugang zur Kapelle führt in eine offene Vorhalle. Die Seiten des Eingangs zieren zwei Wandbilder von N. Giuliani, das noch ganz erhaltene Bild links die Verkündigung Mariens darstellend. Der flachen Decke entlang findet sich ein gemalter Rahmenfries. Das Innere des Schiffs ist mit einer einfachen Holzdecke abgeschlossen und zeigt zierlose Wände. Reich ausgestattet mit Stuck von hervorragender Qualität sind der Chorbogen und das Kreuzgewölbe. Es handelt sich um einen frühbarocken künstlerisch sehr wertvollen Antragsstuck, die Arbeit eines Misoxer Meisters, dessen Namen wir nicht kennen, vermutlich noch aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Der herrliche Stuckaltar mit grau gefasstem Architrav und den in Stucco Lustro gefassten schwarzen Säulen beinhaltet als Ausstattung eine qualitätvolle Holzstatue des Heiligen Antonius. Das Antipendium aus Holz ist mit einer wundervollen Male- rei aus der Übergangszeit Spätrenaissance zum Frühbarock verziert. Die ursprünglich fünf nie übermalten Deckenbilder in Freskotechnik (zwei nur noch in fragmentarischem Zustand, eines fehlt ganz) stammen von Nicolao Giuliani aus Roveredo (um 1670 ).

Zur Ausstattung der Kapelle gehören ferner ein Leinwandbild des 18. Jhs. (Schmerzensmaria) und zwei sehr volkstümliche Leuchterengel (17. Jh.). Noch beim Weggehen beeindruckt die Harmonie dieses kunstgeschichtlichen Kleinods, zur inneren Harmonie gesellt sich die einzigartige Einordnung in die Bergwelt des Calanca-Tales.

(Text: H. Urech, nach Unterlagen von Prof. O. Emmenegger sowie den beiden Restauratoren L. Knöchel und M. Somaini.)